Rudolf Langer, geboren am 6.11.1923 in Neisse/Schlesien. Nach der Schulzeit Soldat in Russland, schwere Verwundung 1943. Floh nach Bayern und lebte ab 1945 in Ingolstadt/Donau. Zuerst Verwaltungsangestellter, dann beamteter Revisor, schließlich Wechsel zum selbstständigen Kaufmann, handelte mit Musikautomaten und Büromaschinen. Schrieb ab 1943, erste Veröffentlichung Dezember 1945 in der „Neuen Zeitung“, danach Gedichte, Kurzgeschichten, Aufsätze in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften. Im April 1948 Teilnahme an der Tagung der Gruppe 47 in Jugenheim. Die Publikation eines ersten Gedichtbands scheiterte. Ab 1951 Resignation und Schreibpause bis 1972. Seitdem freier Schriftsteller, Lyriker. Gründete 1986 eigenen Lyrik-Verlag und führte ihn bis 1990 selbstständig. Langer engagierte sich für Abrüstung und Friedenspolitik und setzte sich für die Einhaltung der Menschenrechte ein. Er starb am 19.7.2007 in Ingolstadt.
* 6. November 1923
† 19. Juli 2007
von Thomas Zenke
Essay
Nach der Tagung der Gruppe 47 im April 1948 in Jugenheim erwähnte Gunter Groll in seinem Bericht für die „Süddeutsche Zeitung“ auch einige Gedichte des jungen Schlesiers Rudolf Langer „mit liedhaften Prägungen und einem verwandelten Trakl-Ton“. Jugenheim und ein geplanter Gedichtband (16 Gedichte) hätten damals Langers Einstieg in die Literatur begründen können. Doch seine schriftstellerische Arbeit – er begann zu schreiben nach seiner schweren Verwundung 1943 in Russland ...